Heute möchte ich etwas vorstellen, dass sehr wertvoll ist, man jedoch oft denkt, dass es nur etwas für Grössere Kinder ist. Dem ist nicht so, denn auch die Kleineren können schon kreativ sein dabei, wenn man den Kleister selbst zubereitet und ein Rezept benutzt, dass auf die Kleinsten abgestimmt ist. Somit ist es etwas für die ganze Familie.
Wer kennt es also nicht – das Kleistern?
Bestimmt erinnern sie sich noch an diese klebrige Masse mit der man in der Schule verschiedenes gestaltet hat. Bestimmt kommen bei ihnen nun verschiedene Erinnerungen auf, denn die einen mochten diese klebrige Masse und die anderen nicht.
Doch warum ist das KLEISTERN für die Kinder eine wertvolle Erfahrung und wird heute noch in den Schulen und überall angeboten?
Wie bei allen kreativen Angeboten ist Kreativität das Erste was angeregt wird. Dadurch, dass mit Kleister eigentlich alles möglich ist, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Doch nicht nur das; Da das Kind beim Arbeiten mit Kleister automatisch die Hände benutzt, wird es in der Feinmotorik angeregt und trainiert ganz spielerisch seine Fingerfertigkeit. Was auch für das Schreiben und anderes, später wichtig ist und ihm vieles erleichtert.
Doch beim Arbeiten mit den Händen wird nicht nur die Feinmotorik/Fingerfertigkeit angeregt, sondern das Kind macht auch viele wichtige Sinneserfahrungen und verschiedene Sinne werden aktiviert. Das Kind erhält durch das anfassen und arbeiten mit dem Kleister viele wichtige Informationen über die Beschaffenheit der Masse. Zum Beispiel, dass der Kleister klebrig ist und Anfangs glitschig und schleimig, trocknet er aber wird er hart. Oder auch die Veränderung des Papieres (erst ist es weich und durch den Kleister wird es hart) wird sicht- und spürbar. Diese wichtigen Informationen kann das Kind durch das Erleben im Hirn abspeichern und später wieder abrufen und verknüpfen mit anderen Erlebnissen, die es in diesem Zusammenhang gemacht hat.
Hier ein ungiftiges und wasserlösliches Rezept für einen Bastelkleber, der unbedenklich und mit einfachen Zutaten selber hergestellt werden kann. Durch die natürlichen Zutaten ist es sogar essbar, wenn auch nicht unbedingt sehr schmackhaft. Die Haltbarkeit ist ein grosses Plus, da es gut verschlossen für mind. 3 Monate im Kühlschrank aufbewahrt werden kann.
Wir brauchen:
-
125g Speisestärke (Maizena gibt's auch Glutenfrei)
-
1 EL hellen Essig (Einfaches Tafelessig)
-
1 TL Salz
-
500ml kochendes Wasser
-
1 Kochtopf mit einer Holzkelle/Schwingbesen
-
1 Einmachglas mit Bügelverschluss
Das heisse Wasser, den Essig sowie das Salz in den Topf geben und umrühren. Maizena - Stärke hinzufügen und langsam rühren. Die Stärkemasse ist am Anfang noch hart, aber durch das ständige Umrühren, löste es sich schnell auf und wird zu einer milchartigen und dünnen Flüssigkeit. Um Klümpchen zu vermeiden ist es wichtig das kontinuierliche weiter gerührt wird, am besten auf Stufe 3 - 4 mit einem Schwingbesen. Sobald es eine joghurtartige Masse geworden ist, darf es auch leicht kochen. Der Kochtopf wird dann vom Herd genommen und der heisse Klebstoff in die vorbereiteten Einmachgläser umgefüllt. Der Deckel wird noch im heissen Zustand verschlossen sowie bei der Herstellung von Marmelade. Sobald das ganze abgekühlt ist kann es für diverse kreativen Kleisterspass, eingesetzt werden und danach in den Kühlschrank, zur Aufbewahrung. Abhängig von der Kochzeit kann der Kleister etwas härter ausfallen sowie auch durch längeres Stehen. Sollte er zu fest sein, kann es mit heissem Wasser wieder verdünnt und streichfähig gemacht werden. Wichtig ist hier das die Klebmasse mit etwas Wasser im Kochtopf zerkleinert wird, bevor es schliesslich erhitzt wird! Wie bei ersten mal ist das Umrühren mit einem Schneebesen ganz wichtig, damit es zu einer homogenen und dünnflüssigen Kleber wird, der sich aber auch mit Fingern auftragen lässt und so bereits für die kleinsten ideal ist.
Im nächsten KINDER 1-2-3 Beitrag werde ich das Modellieren mit Knetmasse vorgestellt, das ist etwas das für jedes Alter geeignet und auch ganz einfach selber hergestellt werden kann.
Da es beim Kleistern wie gesagt nicht auf das Endprodukt ankommt, sondern man die Kinder einfach arbeiten lassen kann, sind Erfolge garantiert, was das Kind motiviert noch weiter auszuprobieren und viele Erfahrungen zu machen.